Alkohol und Gesundheit: Ist nichts besser als wenig? Auf den ersten Blick, sollte die Antwort hierauf offensichtlich sein: Kein Alkohol ist immer besser! Wenn man sich das Thema jedoch genauer anschaut, dann merkt man dass die Antwort doch nicht so leicht ist, wie sie scheint.
Alkohol und Gesundheit: Zu viel Alkohol ist schädlich!
Erst Anfang des 19. Jahrhunderts wurde eine schwere Alkoholsucht als Krankheit erkannt. Seitdem ist es den meisten Menschen bekannt, dass ein hoher Alkoholkonsum früher oder später für gesundheitliche Probleme sorgt. Und trotzdem, war Alkoholkonsum 2016 weltweit die siebthäufigste Ursache für Tod und Behinderung; etwa 2 % der weiblichen und 7 % der männlichen Todesfälle (insgesamt 2,8 Millionen Todesfälle) waren Alkoholbedingt. Von Leberzirrhose bis zu Hirnschäden und sozialen Problemen, kann sich Alkohol durch die verschiedensten Wege auf die Gesundheit auswirken.
Dabei stellt sich nun die Frage: Wieviel Alkohol ist zu Viel?
Die Beantwortung dieser Frage ist nicht leicht, denn die Wissenschaft hat noch nicht alle Auswirkungen des Alkohols untersucht. Verschiedene internationale Studien ergaben aber folgendes:
- 200 Gramm Alkohol pro Woche verkürzt die Lebenserwartung im Durchschnitt um ein halbes Jahr, 200 bis 350 Gramm um zwei Jahre und mehr als 350 Gramm um fünf Jahre. Dabei zeigte sich kein Unterschied zwischen Männern und Frauen.
Daraus lässt sich also schlussfolgern, dass unter 200 Gramm Alkohol in der Woche eine akzeptable Menge sind. Natürlich sollte man beachten, dass der Sucht-Faktor in diesen Studien nicht muteinbezogen wurde und trockene Alkoholiker andere Richtwerte haben. Doch was ist mit der Frage, ob ich das Alkohol trinken nicht lieber ganz bleiben lassen soll? Kann das Trinken von Alkohol in der richtigen Dosis vielleicht auch gesund sein?
Alkohol und Gesundheit: Ist nichts besser als wenig?
Die Harvard Universität hat sich in einem Blog-Artikel dazu geäußert und verschiedene Studien ausgewertet.
Dabei gab es eine interessante Erkenntnis: Bei einigen Probanden, wurde ein gewisser Schutzeffekt, bei leichtem Alkoholkonsum (weniger als ein Getränk/Tag) für Herzkrankheiten und Diabetes beobachtet. Zum Beispiel war das Risiko eines Herzinfarkts und damit zusammenhängender kardiovaskulärer Krankheiten bei Männern um 14 % niedriger und bei Frauen um 18 % niedriger, als wenn sie keinen Alkohol tranken.
Woran das genau liegt, konnten die Studien nicht beweisen, die Gründe können daher sehr verschieden sein. Wichtig ist sicherlich auch die soziale Komponente, die Alkohol als „Gesellschaftsdroge“ erfüllt.
Es stimmt, die Daten bestätigen eine leicht schützende Wirkung von leichtem Trinken, gegen Diabetes und Herzkrankheiten. Jedoch lässt dies viel Interpretationsspielraum! Das Risiko in eine Sucht zu geraten ist vergleichsweise hoch. Dies bedeutet aber nicht, dass ein Null-Konsum unbedingt das Beste ist.
Studien wie diese betrachten eine große Menge ganz verschiedener Menschen, die am Ende zu einer objektiven Zahl führen. Auf die subjektiven Probleme kann man jedoch nicht eingehen. Manche Menschen können durch den Alkoholkonsum mehr geschädigt oder gefördert werden als andere.
Alkohol und Gesundheit: Ist kein Alkohol also doch besser?
Da es wie bereits beschrieben keine objektive Meinung hierfür gibt, muss die Entscheidung von Jedem subjektiv getroffen werden. Denn es gibt offensichtlich keinen Zusammenhang, zwischen geringem Alkoholkonsum und gesundheitlichen Problemen.
Die Meinung von Hildevital ist folgende: Wenn Sie nicht gerne Alkohol trinken, gibt Ihnen diese neueste Forschung keinen „medizinischen“ Grund, damit anzufangen. Aber wenn Sie nur wenig (und verantwortungsbewusst) trinken und keine gesundheitlichen Probleme haben, die damit zusammenhängen, sind diese Studien und andere aktuelle Forschungen beruhigend.
Hier eine andere Betrachtungsweise auf den Alkoholkonsum, die meist vernachlässigt wird: Nicht nur die Spätfolgen sind relevant!