Ist Ausruhen so gut wie Schlafen? Jedem ist das Problem bekannt: Man liegt Stundenlang im Bett und kann nicht einschlafen, irgendwann klappt es dann doch, wenn auch nur mit wenigen Stunden Schlaf. War die Nacht dann trotzdem erholsam für den Körper, obwohl Sie „nur“ geruht haben?
Was bedeutet Ausruhen?
Schlaf hat eine Reihe an lebenswichtigen Einflüssen unseren Körper. Auch das allgemeine Wohlbefinden wird stark durch die Schlafqualität beeinflusst. „Ausruhen“ wird häufig im selben Zusammenhang wie Schlaf verwendet, wobei Schlaf und Ruhe unterschiedliche Rollen übernehmen. Bevor wir die Frage klären, inwiefern Ausruhen ausreicht um Schlaf zu ersetzen, müssen wir klären was wir unter Ausruhen verstehen:
Ruhe ist als allgemeine Definition ein Zustand, der auf geistiges und körperliches Wohlbefinden abzielt. Im Grunde wie Schlaf, nur nicht ganz so intensiv. Wenn wir in diesem Artikel von „Ausruhen“ sprechen, dann sind durchgehende Ruhe Phasen gemeint, in denen keine Aktivitäten ausgeführt werden.
Man kann sich übrigens auch aktiv ausruhen, indem man Achtsamkeits-Übungen durchführt.
Ist Ausruhen so gut wie Schlafen?
Diese Frage ist aus einem ganz bestimmten Grund berechtigt. Denn wir alle können die Vorteile des Schlafs benennen, aber zu Unterscheiden an welcher Stelle der unbewusste Zustand unseres Geistes, im Gegensatz zum „Ruhen“ eine Rolle spielt ist wiederum schwierig. Wenn der Sinn des Schlafs darin besteht, dass die Inaktivität unsere Energie für andere Aufgaben freisetzt (z. B. die Erholung von einer Erkältung), dann könnten wir erwarten, dass das Liegen im Bett mit geschlossenen Augen – was einige Studien als „ruhiges Wachsein“ bezeichnen – in etwa das Gleiche bewirkt. Aber ist das tatsächlich so?
Forscher sind aufgrund dieser Frage vermehrt zu dem Schluss gekommen, dass sich Schlaf evolutionär entwickelt hat, um das Gehirn wieder „aufzuladen“. Denn während tiefer Schlafphasen ist unsere neuronale Aktivität auf ein Mindestmaß heruntergefahren.
Ohne Schlaf sind wir nicht überlebensfähig!
Der Grund dafür könnte laut einiger Forscher genau dieser sein. Der Unterschied zwischen Aktivem Ruhezustand und Schlaf liegt tatsächlich einzig und allein in der neuronalen Aktivität. Bei durchgehendem Schlafentzug werden wir im wahrsten Sinne des Wortes „Verrückt“.
Um den Wert der totalen neuralen Stille zu verstehen, nennen wir ein Beispiel aus der Tierwelt. Delfine, ebenso wie Wale, einige Haie und eine Vielzahl anderer Unterwassertiere, müssen in Bewegung bleiben, um zu atmen. Daraus folgt, dass diese Tiere nicht völlig bewusstlos werden können wie Menschen. Also können sie auch nicht wie wir den Schlaf zur Erholung nutzen. Stattdessen schalten sie die Hälfte ihres Gehirns für etwa acht Stunden am Tag ab und lassen die andere Hälfte wach. Diese Art der Ruhe wird als „unihemisphärischer Schlaf“ bezeichnet.
Ein Mensch mit Schlafentzug kommt dem unihemisphärischen Schlaf jedoch am nächsten Tag verdächtig nahe. Einige Neuronen schalten sich in diesem Zustand von selbst ab und feuern nicht mehr in dem gewünschten Maß. Der Effekt ist jedem von Ihnen bekannt.
Schlaf und kognitive Leistungsfähigkeit
Alleine durch das Ausruhen erhalten wir einen körperlichen Schub, das steht fest. Aber erst wenn wir Zugang zu echtem, tiefem Schlaf haben, erhalten wir einen kognitiven Schub. Verschiedenste Studien bestätigen, dass sich bereits kurze Schlafphasen am Mittag positiv auf die kognitive Leistungsfähigkeit auswirken.
Fazit
Ist Ausruhen so gut wie Schlafen? Schlaf ist nach wie vor überlebenswichtig und ist mit dem Ausruhen nicht zu vergleichen. Seien Sie sich also das nächste Mal vor dem Einschlafen bewusst, dass Sie den Schlaf brauchen. Blaulicht des Handys, oder Laptops ist ein echter Melatonin-Killer. Vermeiden Sie es dringlichst. Wenn Sie also nicht einschlafen können, dann beschäftigen Sie sich aktiv mit etwas. Zum Beispiel ist lesen häufig sehr hilfreich.