Wieso brauchen wir im Sommer länger um einzuschlafen?

  • henry 
Wieso brauchen wir im Sommer länger um einzuschlafen?

Wieso brauchen wir im Sommer länger um einzuschlafen? In diesem Artikel lüften wir eines von vielen Geheimnissen unseres Schlafs. Dabei gehen wir gleich auf zwei Punkte ein: Wieso schlafen wir im Sommer schlechter ein und auch durch? Und wieso wir allgemein weniger Schlaf im Sommer benötigen.

Was ist „normaler“ Schlaf ?

Einen „normalen“ Schlaf gibt es so eigentlich garnicht! Die Schlafintensität und Dauer, variiert von Mensch zu Mensch stark. Auch das Alter spielt eine große Rolle: Jugendliche brauchen deutlich mehr Schlaf als Erwachsene. Aus diesem Grund kann man auch nicht sagen, dass grundsätzlich jeder mindestens 8h Schlaf braucht.

Gewisse Orientierungspunkte lassen sich jedoch definitiv nennen. Für den Durchschnitts-Erwachsenen gilt, dass mindestens 7h Schlaf ausreichen können, um erholt in den Tag zu starten. Alles was darunter liegt ist nur in Einzelfällen gesund. Falls Sie schon Ihr leben lang weniger Schlaf benötigen und sich trotzdem fit fühlen, dann sollten Sie sich keine sorgen machen, wenn von 7-8h Schlaf die Rede ist.

In einer Forsa-Umfrage, im Namen der Techniker Krankenkasse, wurden 2017 Zahlen zur durchschnittlichen Einschlaf-Dauer erhoben. Ergebnis war, dass 44% der Erwachsenen zwischen 11 und 30 Minuten Zeit brauchen um einzuschlafen. Falls Sie deutlich länger brauchen, ist das auch kein direkter Grund zur Sorge. Es gibt viele verschiedene Stellschrauben, die einen erheblichen Einfluss auf das Einschlafen haben. Einer davon ist der Sommer!

Wieso brauchen wir im Sommer länger um einzuschlafen?

Um unseren Geist optimal auf den Schlaf vorzubereiten, gibt es einige Mechanismen die unser Körper verwendet. Dazu gehört unter Anderem die Temperatur: Diese wird, um das Einschlafen so effektiv wie möglich zu machen, um etwa 0,5-1 Grad heruntergefahren. Dies passiert ganz automatisch über den sogenannten „Regelkreis“. Sobald jedoch die Außentemperatur so hoch ist, dass der Körper Schwierigkeiten hat die Kerntemperatur herunterzufahren, ohne dass er Unmengen an Energie verschwenden muss, dann fällt es uns deutlich schwerer einzuschlafen. Die optimale Außen-Temperatur für den Schlaf liegt übrigens bei 16 Grad. Im Sommer sind es nicht selten mal 25-30 Grad im Raum, da liegt es nahe dass es mit dem Einschlafen etwas schwierig wird.

Der zweite Grund für Probleme beim Einschlafen ist die Lichtintensität am Tag! Mit dem Sommer werden die Tage länger, also die Sonnenstunden nehmen zu und damit auch die Lichtintensität. Das hat direkte Auswirkungen auf unsere Melatonin-Produktion. Melatonin ist unser Schlafhormon, dass unserem Körper maßgeblich vorgibt wann es Schlafenszeit ist. Wenn die Produktion bis spät in den Abend gehemmt wird, dann fällt es Ihnen deutlich schwerer einzuschlafen.

Wieso brauchen wir weniger Schlaf im Sommer?

Grundsätzlich gibt es keinen Wissenschaftlichen Befund dafür, dass Sie im Sommer weniger Schlaf brauchen als zu einer anderen Jahreszeit. Trotzdem ist es häufig der Fall, dass man im Sommer früher aufwacht als sonst. Das Licht spielt hierbei garantiert auch wieder eine große Rolle! Zum einen die niedrigere Melatonin-Produktion und zum anderen der frühe Sonnenaufgang können ein Grund sein. Was sicherlich auch eine Rolle spielt ist die Ernährung! Im Sommer isst man für gewöhnlich eher leichter verdauliche Speisen und auch weniger. Dadurch hat der Körper über den Abend und die Nacht weniger Arbeit mit dem Verdauen der Speisen. Wir können uns also besser von den Strapazen des Alltags erholen. Trotzdem sollte man besonders im Sommer darauf achten, dass man genug Schlaf hat! Die folgenden Tipps könnten dabei helfen:

5 Tipps für das Einschlafen im Sommer

  1. Belüftung des Raums: Ein sehr wichtiger Punkt um die Temperatur im Raum möglichst nahe an den 16 Grad zu halten, ist dass Sie ausschließlich früh morgens und abends Lüften. Über den Tag hinweg sollten Sie Ihre Fenster schließen.
  2. Kühles Duschen: Um Ihre Körper-Kerntemperatur etwas herabzusetzen vor dem Schlafen, sollten Sie eine kühle Dusche nehmen. Am Besten ist es, wenn Sie sich nicht komplett abtrocknen. Das gewährleistet, dass Ihr Körper länger gekühlt wird.
  3. Blaulicht vermeiden: Wie Sie bereits gelernt haben, spielt Licht und Melatonin eine große Rolle. Das sogenannte „Blaulicht“, das unter anderem von unseren Smartphone-Bildschirmen entsendet wird, hat eine negative Auswirkung auf unseren Schlaf. Sie sollten also Ihr Handy vor dem Schlafen nicht mehr verwenden. Lesen Sie lieber stattdessen ein Buch! Eine andere Option ist das Tragen einer „Blaulichtbrille“. Diese schützt Sie vor der Strahlung.
  4. Bettwäsche aus Baumwolle: Baumwollbettwäsche sorgt dafür, dass die unter der Bettdecke entstehende Wärme, leichter abgegeben werden kann. Ihr Körper kann besser gekühlt werden und Sie schlafen schneller ein.
  5. Tragen Sie eine Schlafbrille: Im Sommer ist es auch noch spät am Abend ziemlich hell. Da fällt das Einschlafen auch ohne direkten biologischen Hintergrund einfach schwer. Eine Schlafbrille kann dieses Problem für Sie lösen.
  6. Die Ernährung: Diese spielt auch beim Einschlafen eine große Rolle. Achten Sie darauf, dass Ihr Körper stets mit den richtigen Mikronährstoffen versorgt ist.

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