Proteine: So wichtig sind sie für den Körper

  • henry 
Proteine: So wichtig sind sie für unseren Körper

Proteine: So wichtig sind sie für den Körper. Hört man von Abnehmen oder Muskelaufbau, dann fällt früher oder später auch das Wort „Protein“. Doch ist das Protein nur in diesem Zusammenhang so wichtig? Welche Funktionen haben Proteine in unserem Körper?

So wichtig sind Proteine für den Körper: Die wichtigsten Funktionen

Das Proteine essentiell für einen gesunden Körper sind, wusste man bereits ziemlich früh. Daher auch der Name: Protein stammt von dem griechischen Wort proteos, was „primär“ oder „erster Ort“ bedeutet. Die Namensgebung legt nahe, welche Wichtigkeit Proteine in unserer Ernährung haben.

Ein kurzer Überblick: Das steht hinter dem Namen Protein

Ein Protein ist kein alleinstehendes Atom und dementsprechend in seinem Aufbau auch ziemlich komplex. Grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass Proteine überwiegend aus den sogenannten Aminosäuren bestehen. Diese fügen sich in Strukturen von mehr als 100 Aminosäuren in langen Ketten, oder Kugelartigen Strukturen, zusammen.

Eine Aminosäure-Kette kann anschließend wiederum mit anderen Ketten und Molekülen in Bindung gehen. Dadurch entsteht beispielsweise eines der wichtigsten Verbindungen unseres Körpers: Hämoglobin(rote Blutkörperchen, Sauerstofftransport)

Über die Aminosäuren hat man einen recht guten Überblick. Es gibt 20 wichtige Aminosäuren, aus denen sich die meisten Proteine unseres Körpers aufbauen. Davon sind 9 essentielle Aminosäuren die unser Körper jedoch nicht selbst aufbauen kann, sondern darauf angewiesen ist sie über die Nahrung aufzunehmen. An dieser Stelle supplementieren auch die meisten Kraftsportler mit Proteinpulver um genug essentielle Aminosäuren aufzunehmen.

Wie wichtig sind Proteine also für den Körper? Hier kommen die 8 Schlüsselrollen:

1. Enzyme und Biologische Reaktionen

Enzyme sind eine weitere Untergruppe von Proteinen. Für das Grundverständnis reicht es zu wissen, dass Enzyme dabei helfen, dass Reaktionen von Substraten ablaufen. Beispielsweise bindet das Substrat Laktose(Bestandteil in Milch) an das Enzym Laktose und wird somit gespalten um weiterverdaut zu werden. Menschen bei denen dieses Enzym fehlt haben eine Laktose-Intoleranz.

Grundsätzlich sind Enzyme also für den Stoffwechsel essentiell. Auch in der Kontraktion der Muskeln und in der Blutgerinnung sind Enzyme von großer Bedeutung.

2. Wachstum und Muskelaufbau

Ihr Körper braucht Eiweiß für das Wachstum und die Erhaltung von allen Gewebeformen im Körper. (An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass es zwischen dem Ausdruck Eiweiß und Protein keinen Unterschied gibt.)

Unter normalen Umständen der Ernährung, baut Ihr Körper die gleiche Menge an Protein ab, die er zum Aufbau und zur Reparatur von Gewebe verwendet. Wenn der Bedarf Ihres Körpers durch häufiges Krafttraining(Anreiz für Gewebewachstum), eine anhaltende Krankheit oder eine Operation ansteigt, dann ist es besonders wichtig dass Sie mehr Proteine zu sich nehmen als sonst.

Der Konsum von Proteinpulver um Muskeln aufzubauen ist also kein Schwachsinn. Vorsicht: Proteinpulver und der Konsum ist nicht immer gleich! Die Qualität und die Menge spielen eine große Rolle. Achten Sie darauf, dass Sie nur hochwertige Proteine konsumieren und dass Sie nicht zu viel aufnehmen. Die richtige Menge sind circa 2g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht(für Muskelaufbau).

Die Folgen von zu hohem Eiweiß Konsum können sich folgendermaßen auswirken: Hier können Sie mehr darüber lesen.

3. Hormone und ihre Nachrichten

Proteine können auch als Hormone agieren. Hormone sind ganz einfach erklärt Botenstoffe, die bestimmte Signale von einer Zelle oder einem Gewebe zu einer anderen Zelle transportieren. Beispiele hierfür sind die folgenden:

  • Insulin: Wird bei Nahrungsaufnahme ausgeschüttet und signalisiert die Aufnahme von Glukose oder Zucker aus dem Blut in die Zelle. Bei Insulin Mangel treten verschiedene Krankheiten wie Diabetes auf. Dies führt häufig zur Gewichtszunahme.
  • Glukagon: Signalisiert den Abbau von gespeicherter Glukose in der Leber.

Hormone werden von endokrinen Geweben produziert und bei dem richtigen Signal in die Blutbahn gegeben. Proteinrezeptoren auf der Zieloberfläche binden diese Hormone und lösen anschließend eine entsprechende Kaskade aus.

Wichtige Hormone sind unter anderem:

Steroide: Die Sexualhormone, Testosteron und Östrogen, basieren auf Steroiden.
Amine: Diese bestehen aus den einzelnen Aminosäuren Tryptophan und Tyrosin. Diese spielen eine Schlüsselrolle beim Schlaf und Stoffwechsel.

4. Regulation des PH-Werts

PH-Wert, was hat dieser mit Proteinen zu tun? Vorerst, der PH-Wert gibt an, wie sauer oder wie basisch eine Flüssigkeit ist. Dies wird in einer Skala von 0 bis 14 gemessen(0=Sehr Sauer, 14=Sehr Basisch). Für den menschlichen Körper liegt der optimale PH Wert bei 7,2-7,8. Abweichungen von diesem Wert können direkt tödlich sein!

Wieso sterbe ich also nicht, wenn ich einen Liter Cola(PH 2,5) trinke? Ganz einfach, Ihr Körper hat hierfür verschiedene Mechanismen zur Regulation. Proteine spielen dabei eine übergeordnete Rolle. Sie sind sogenannte Puffer und sind dafür verantwortlich, dass der Körper nicht direkt sauer wird, wenn man eine Flüssigkeit wie Cola aufnimmt.

Hämoglobin ist eines der Proteine, die als Puffer agieren. Hämoglobin bindet kleine Mengen an Säure und hilft so, den normalen pH-Wert Ihres Blutes aufrechtzuerhalten.

Phosphat und Bikarbonat stellen die anderen beiden wichtigen Puffer im Blut dar.

5. Gleichgewicht des Wasserhaushalts

Albumin und Globulin sind die Proteine, von denen beim Wasserhaushalt gesprochen wird. Sie regulieren die Zufuhr von Wasser, indem sie innerhalb ihres Blutes Wasser anziehen und zurückhalten. Somit wird verhindert, dass die Wasserdurchlässigen Gefäße, alles an das umliegende Gewebe verlieren.

Die Folge davon wären gewaltige Abszesse und Wassereinlagerungen. Dies geschieht jedoch auch, wenn Sie zu wenig Proteine zu sich nehmen. Das Wasser überschwemmt förmlich die umliegenden Zellen. Besonders in den Armen und Beinen ist dies der Fall.

Dabei ist jedoch anzumerken, dass dies nur bei einer enormen Unterernährung auftritt. Achten Sie trotzdem darauf, dass Sie eine ausgewogene Ernährung haben und Sie sich nicht ausschließlich von Kohlenhydraten ernähren.

6. Das Immunsystem und seine Vertreter

Proteine sind maßgeblich an einer normalen Funktion des Immunsystems beteiligt. Genauer bestehen Antikörper aus Proteinen. Diese sind Bestandteil des spezifischen Immunsystems und haben unter Anderem die Funktion, Eindringlinge zu markieren und somit für Fress- und Killerzellen sichtbar zu machen.

Ohne diese Antikörper hätten Bakterien und Viren freie Fahrt und könnten sich ungehindert vermehren. Wenn Sie mehr über das Immunsystem und seine Funktion erfahren wollen, dann lesen Sie hier weiter:

7. Proteine als Energielieferant

Proteine sind eine Art Notfall-Energielieferant. Kohlenhydrate und Fette sind als Energielieferanten viel besser geeignet und werden im Normalfall auch bevorzugt. Der Stoffwechsel ist deutlich effizienter und schneller.

Aus diesem Grund deckt Eiweiß unter normalen Umständen nur einen geringen Teil des Energiebedarfs Ihres Körpers.

Stellen Sie sich vor Sie haben ein anstrengendes Training hinter sich und Sie überlegen was und wann Sie essen sollen. Ihre Kohlenhydratspeicher sind völlig aufgebraucht und Ihr Körper sucht vergeblich nach Nährstoffen um dem harten Training und seinem Verbrauch gerecht zu werden. Der Körper beginnt Aminosäuren aus abgebauter Skelettmuskulatur zu verstoffwechseln und Sie verlieren an Muskelmasse. Das Training war möglicherweise also umsonst. Weiterhin wäre es auch nicht sinnvoll direkt nach dem Training einen Proteinshake zu trinken. Dies sorgt nämlich nicht dafür, dass Sie Muskeln aufbauen, sondern dass die Proteine ineffizient zur Energiebereitstellung genutzt werden. Essen Sie also kurz nach dem Training einen Kohlenhydrat-reichen Snack und erst später einen Proteinshake.

8. Gewebsstrukturen

Haben Sie sich schonmal gefragt, wieso Ihr Körper so aussieht wie er aussieht? Der Spruch du bist was du isst trifft an dieser Stelle tatsächlich zu. Proteine spielen dabei mit die größte Rolle. Keratin, Kollagen und Elastin sind die Stichworte. Diese Proteine tragen dazu bei, dass das Bindegerüst verschiedenster Strukturen in Ihrem Körper hergestellt wird.

Kollagen ist das am häufigsten vorkommende Protein in Ihrem Körper und ist das Strukturprotein Ihrer Knochen, Sehnen, Bänder und Haut. Keratin kommt in Ihren Haaren Nägeln und in der Haut vor. Elastin ist nach seinem Namen sehr elastisch. Somit ist es in Strukturen wie z. B. Ihrer Gebärmutter, Lunge und Arterien vorhanden.

Proteine: So wichtig sind sie also tatsächlich für den Körper!

Hier können Sie erfahren, in welchen Lebensmitteln viele Proteine enthalten sind.

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